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Aller Anfang ist schwer: 5 Tipps für einen gelungenen Texteinstieg

Ismail Osman

13. September 2023

Ismail Osman

Der erste Eindruck zählt – das gilt auch für Texte. Ob Ihr Beitrag Aufmerksamkeit gewinnt (und behält), entscheidet sich bereits mit den ersten Sätzen. Das ist viel Druck und kann zu einer regelrechten Schreibblockade führen. Unser Redaktor Ismail Osman verrät Ihnen, wie sich diese elegant umschiffen lässt.

Der «blanke Horror». Wortwörtlich. Wer schon mal einen Text verfassen musste – egal ob Geburtstagskarte oder Medienmitteilung – kennt sie wahrscheinlich: die Verzweiflung, die eine leere weisse Seite auslösen kann.

Klar, die Anforderungen an einen Texteinstieg sind hoch: Er muss die Aufmerksamkeit der Leserschaft auf sich ziehen. Er muss den richtigen Ton treffen, um sein Zielpublikum abzuholen. Und er darf keine «Ausstiegshilfen» beinhalten: keine Formulierungen oder Satzstellungen also, über die die Leserinnen und Leser stolpern und folglich aus dem Text aussteigen könnten. Das sind happige Anforderungen. Und um es noch schlimmer zu machen: Patentlösungen gibt es keine.

Das ist jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand bzw. den Stift zurück ins Etui zu stecken. Es gibt nämlich eine Handvoll einfache Grundsätze, die einen Textanfang leichter zu schreiben und angenehmer zu lesen machen.

1. Mit kurzen Sätzen starten

Es braucht keinen «grossen» ersten Satz. Gerade zu Beginn eines Textes besteht die Gefahr, die Leserschaft mit zu vielen Infos zu überfordern. Der Texteinstieg sollte möglichst leicht erfassbar sein. Zwei kurze, aber prägnante Sätze schlagen eine verschachtelte Formulierung mit mehreren Kommas. Jedes Mal. 

2. Vorsicht vor redundanten Anfängen

Einer der häufigsten Stolpersteine sind Wiederholungen zwischen Titel, Teaser/Lead und dem eigentlichen Textanfang. Der Grund ist nachvollziehbar: Überschrift, Lead und Texteinstieg stehen in gewisser Konkurrenz zueinander – alle drei sollen schliesslich zum Weiterlesen animieren. Wird der Titel gleich im ersten Satz des Haupttextes wiederholt, wirkt dies langweilig oder zumindest uninspiriert.

3. Den richtigen Ton treffen

Mit den ersten Sätzen eines Textes wird dessen Ton definiert. Und dieser sollte dem Zielpublikum entsprechen. Es lohnt sich also zu überlegen, wer mit dem Text erreicht werden soll. Ein informelles Schreiben wird einen markant lockereren Texteinstieg zulassen als ein formelles Schreiben, das eher normiert verfasst werden muss. 

4. Schnell auf den Punkt kommen

Ist der Texteinstieg nach den genannten Kriterien gelungen, gilt es keine Zeit zu verschwenden. Die Gefahr, dass die Leserinnen und Leser innerhalb der nächsten paar Absätze abspringen, ist nämlich gross. Hat man erfolgreich die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, müssen die ersten relevanten Informationen folgen. Erkennt das Publikum den Nutzen des Textes nicht innerhalb des ersten Abschnittes, steigt es aus – egal, wie kreativ der Einstieg war.

5. Nicht immer mit dem Anfang beginnen

Keine Idee für den vermeintlich perfekten Einstieg? Dann lieber keine Zeit und Energie mehr in Frust und Verzweiflung stecken. Stattdessen lohnt es sich, mit Abschnitten zu beginnen, die Fakten beinhalten. Diese sind oft deutlich schneller formuliert. Sind diese Textblöcke zu Papier gebracht, werden Anfang und Ende eines Texts meist leichter in Angriff genommen – und zwar deshalb, weil der Kern des Textes nun klarer erkennbar ist. Das «Niederschreiben» dieser einfacheren Passagen kann zudem auch den Effekt haben, in den viel zitierten Flow-Zustand zu kommen